Greifswald

Rathaus Greifswald

Das „Rote Rathaus“ von Greifswald dominiert seit dem 13. Jahrhundert den Marktplatz der Hansestadt. Im Laufe seines Bestehens mehrfach verändert, vor allem nach dem Stadtbrand von 1713 sowie zwischen 1996 und 1997 umfassend saniert, erstrahlt das klassizistische Gebäude mit seinen gotischen Elementen seither im ursprünglichen Dunkelrot. Nicht nur der Bürgermeister führt hier sein Zepter, auch Brautpaare geben sich hinter diesen historischen Mauern das Ja-Wort.

In seinen jüngsten Tagen als Verkaufshalle mit zwei offenen Lauben am West- und am Ostgiebel konstruiert, zeichnet sich das Rathaus nach wie vor durch einen länglichen Grundriss aus und wird von einem marktseitigen Volutengiebel bestimmt. Das steil verlaufende Satteldach schließt mit einem barocken Dachreiter ab. Die oberen Geschosse des Uhrenturms am Westgiebel brannten 1736 ab. Als Stumpf erhalten, läutet die Glocke gleichwohl heute noch stündlich.

Innen von historischem Wert sind insbesondere das mittelalterliche Kreuzgewölbe im Ratskeller sowie die inzwischen als Trauzimmer genutzte Alte Amtsstube aus dem 18. Jahrhundert. Bemerkenswert sind der barocke Deckenstuck von Balthasar Braun als auch die mythologischen Tapetenmalereien von den Brüdern Holzerlanden. Die Kellerräume wiederum werden heute vorwiegend von Ausstellungen belebt. Vom Rostocker Bildhauer Jo Jastram stammt das zweiflügelige Bronzeportal aus dem Jahre 1965. Die eingearbeiteten acht Relieftafeln veranschaulichen die Geschichte der Hansestadt. Der einstige Seitendurchgang zwischen dem Rathaus und der angrenzden Apotheke ist mittlerweile nicht mehr öffentlich zugänglich.